Der Fabrikant Arthur Krupp setzte als Stifter dieses Kirchenbaus ein selbstbewusstes Zeichen des neuen Geldadels und sich selbst ein Denkmal als großzügiger Förderer des Ortes.
In seinen Frühwerken bevorzugte Wilhelm Frass expressiv bewegte Figurendarstellungen. Die spätere Entfernung der Pfeile bei der Figur des Hl. Sebastian macht die Darstellung rätselhaft.
Skulptur oder Gebäude? Der bekannte Bildhauer Fritz Wotruba hat diese Gegensätze zu einer künstlerisch und ästhetisch anspruchsvollen „Architektur-Skulptur“ vereinigt.
Die Architekten Johann Hoffmann und Erwin Plevan sahen in dem großen Platz in der Mitte des ehemaligen kleinen Angerdorfes einen „Dorfhof“, dem sie den Kirchenbau als Aneinanderreihung von drei „Höfen“ einschrieben.
Aus den vielen, zeitgleich errichteten neogotischen und neoromanischen Kirchen des späten 19. und frühen 20. Jhd. sticht die Kaisermühlener Pfarrkirche durch die andersartige Stilwahl heraus.
Die im 19. Jhd. erbaute Kirche wurde 1937 von Heinrich Vana vergrößert und dem modernen Zubau angeglichen. 1987 wurde der Innenraum erheblich verändert, aber 2015 wieder rückgebaut.
Zwischen den dominanten Hochhausbauten der UNO-City hat Heinz Tesar mit einem kompakten, fast schwarzen Kubus einen außergewöhnlichen Sakralbau errichtet.