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Aktuelle Seite: St. Pölten-Harland-Pax Christi
NÖS-232
St. Pölten-Harland

Johann Kräftner sen.

1956-1966

Nachdem der kleine Ort Harland 1939 in die Stadt St. Pölten eingemeindet worden war, wurde für die steigende Einwohnerzahl im Jahr 1965 von Johann Kräftner sen. die schlichte, kleine Filialkirche errichtet.

Kräftner entwarf einen flach gedeckten Langhausbau und verlieh der fensterlosen Straßenfassade die Wirkung eines dreischiffigen basilikalen Kirchenbaus. Allerdings hat er eine Längsseite des Rechteckbaus als Hauptfassade gestaltet und das linke „Seitenschiff“ erweist sich als niederer Zubau mit einem offenen Säulengang, von dem man in den Hauptraum gelangt und der sich zu einem kleinen, liebevoll gepflegten Pfarrgarten hin öffnet. Der Säulengang wird an der Schmalseite des Rechteckbaus als geschlossener Lagerraum weitergeführt, der im Kircheninneren die Rückwand des Altarbereichs herstellt. Die Musikempore befindet sich an der zur Straße hin gerichteten Schmalseite des Kirchengebäudes. Das rechte „Seitenschiff“ ist im Innenraum als pfeilergestützte Nische für die Kreuzwegstationen ausgebildet, die von dem bekannten Künstler Robert Herfert als Buntglasfenster hergestellt wurden. Vom gleichen Künstler wurden an den Längswänden die Fensterbänder oberhalb der Anbauten gestaltet. 

Der Hauptraum ist an der Straßenfront mit roten Klinkerplatten verkleidet. Die niedereren Pseudoseitenschiffe sind zum Großteil verputzt, ein Teil ist mit weißen Klinkerplatten versehen. Ein hohes Stahlkreuz an der Straßenfront und ein freistehendes Stahlgerüst mit einer Glocke verweisen auf die sakrale Funktion des anspruchlosen Gebäudes.

Um die Jahrhundertwende wurde im benachbarten Bezirk Stattersdorf die Milleniumskirche errichtet (1999-2000), und zunehmend bevorzugten die Gläubigen von Harland den Besuch der modernen Kirche im Nachbarbezirk. Im Jahr 2018 wurde daher die Kirche an die Rumänisch-Orthodoxe Gemeinde übergeben, die im Innenraum eine Ikonostase einrichtete.

21. Jhd.